PRE 65 Scottish Two Day Trial

29.-30. April 2011

Joe Howells in Salzstiegl, 2008
Joe Howells in Salzstiegl, 2008

Aller Anfang ist starr, klein und mini-motorisiert

 

Es war beim Klassik-Trial 2009 in Salzstiegl als ich mich ins „british motorhome“ von Joe Howells und George Greenland gesellte. Der Gedanke einer Teilnahme bei der PRE65 Scottish war bei mir schon ziemlich weit gediehen, jedoch fehlte es mir an einem regelkonformen Untersatz. Ein schwerer 4-Takter erschien mir aufgrund meiner persönlichen Physionomie wenig empfehlenswert. Außerdem fürchtete ich, dass schon kleinere Pannen oder Probleme im Bereich des Motors aufgrund meiner geringen technischen Erfahrung zu, für mich schwer lösbaren Problemen führen könnten. Also sah ich mich damals im englischen Ebay um einen englischen Zweitakter um. Da ich keine Ahnung hatte, worauf ich dabei zu achten hatte, wollte ich mich mir bei den Engländern Infos von erfahrenen Leuten einholen. Ich hatte meine Frage kaum ausformuliert, wurde mir eine Anzeige vor die Nase gehalten, wonach die BSA Bantam mit Starrahmen zu kaufen sei, mit der Joe Howells die letzten Jahre im Euro-Cup teilgenommen hatte. Nach Klärung letzter technischer Details und einem kaum abschlagbarem Preis war ich also auf den Starrahmen gekommen. Der erste Schritt in Richtung Schottland war getan.

Exotenstellung alleine reicht nicht

 

Beim Euro-Cup lauf 2009 in Gressenich konnte ich „Roberta“ endlich in Empfang nehmen. Ich begann mich mit der speziellen Fahrweise mit einem Starrrahmen auseinander zu setzen. Der wesentliche Unterschied liegt wohl darin, dass mit einem Starrahmen wesentlich langesamer gefahren werden muss, da das Motorrad aufgrund der fehlenden Federung sofort zu springen beginnt und somit Traktion und Fahrtgeschwindigkeit verliert. Die linke Fußbremse ist reine Gewohnheitssache. Die „leg-suspension“, also Federung ausschließlich über die Beine ist zwar etwas konditionsraubender aber letztendlich dabei noch das geringste Problem.

Die erste Bewerbung für die PRE65 Schottisch 2010 wurde ehestmöglich verschickt. Doch zwei formale Fehler führten dazu, dass ich nicht auf die Nenn-Liste kam. So hatte ich z.B. als Baujahr für die Bantam mit 1957 angegeben, weil die Serien-Nummer des Motors diesem Jahr entsprach. 1957 wurde die Bantam aber schon mit Plunger-Federrung ausgeliefert und das Starr-Rahmen Modell wurde nicht mehr hergestellt. Da half auch die Intervention von Joe Howells und seiner Lebensgefährtin Jenny bei den Organisatoren in Schottland wenig. „We regret to inform you…..“. Diese Absage bei den PRE65 Scottish 2010 führte dazu, dass ich die italienische Klassik-Trial-Serie 2010 zu absolvierte.

BSA D3 Bantam 150, BJ 1954
BSA D3 Bantam 150, BJ 1954

Aus Fehlern gelernt

 

Für die Nennung zu der Centenary-Veranstaltung hatte ich aus den Fehlern gelernt und die Formulare entsprechend richtig ausgefüllt. Allerdings errechnete ich mir aufgrund der Jubiläumsfeierlichkeiten geringere Chancen aus, da hierfür sicher die Stars der vergangenen Tage bevorzugt werden würden. Am Samstag, dem 1. Jänner 2011 rief mich Gerhard Ehrenreich an und informierte mich, dass er die Startnummer 22 bei den PRE65 hätte. Er führte dabei zusammen, was zusammen gehörte: die zwei vergangenen Jahre war er bereits als Betreuer seines Sohnes Martin bei den SSDT dabei, jetzt würde er bei der PR65 starten, die Freitag und Samstag vor Beginn der SSDT ausgetragen werden.

Während meines Telefonates mit Gerhard, fiel meiner Andrea ein, dass wir die Freitagspost noch nicht entleert hatten. Erst nach Beendigung des Gespräches mit Gerhard, zeigte sie mir nach einigem „Herumgetue“ einen Brief vom Edinburgh & District Motor Club ltd.:
…. „I am delighted to tell you that your entry…. has been accepted.“ ….
Mit meiner darauffolgenden Reaktion hätte ich vermutlich keine Lautstärken-Prüfung für eine Einzel-Typisierung bestanden…

Wenige Tage später kam die Info, dass Martin tatsächlich im Teilnehmerfeld der SSDT war und somit beide Ehrenreichs die Planungen für den Schottlandtrip beginnen konnten.