Bericht 30th int. PRE65 Trial, Mons, Be. 12.-13. Nov. 2011

Man stelle sich vor:

Ein Verein will auf dem eigenen Clubgelände eine Veranstaltung organisieren. Dabei soll auch das dreissigste Jubiläum des Bewerbs gefeiert werden. Alles wurde wie in den vergangenen Jahren vorbereitet und angemeldet. Einladungen wurden verschickt, Nennungen aus dem In- aber auch in hoher Zahl aus dem Ausland sind eingelangt. Alle Zeichen stehen auf ein wunderbares Event. Alles wunderbar, bis…

… bis die Behörde vier Tage vor dem geplanten Termin den Bewerb verbietet!

Mons 2011. Image: E. Diestinger
Mons 2011. Image: E. Diestinger

in vier Tagen von 100 auf Null und von Null auf 100!

 

In nur vier Tagen schaffte es der Royal Mons Auto Club unter Jerome Degreef, eine vollständige Ersatzorganisation aufzubauen. Ein neues Areal mußte gefunden und vorbereitet werden, neue Sektionen waren zu bauen, die Teilnehmer mußten informiert werden. Im Grunde eine Horrorvorstellung für alle Veranstalter, doch die Belgier macht das gut.

nur PRE65 zugelassen. Image: E. Diestinger
nur PRE65 zugelassen. Image: E. Diestinger

PRE65 only!

Richtig gut sogar! Als Teilnehmer war überhaupt nichts von diesen Problemen zu spüren. Alles lief perfekt, die Sektionen waren mit viel Verstand den technischen Möglichkeiten der PRE65-Motorräder angepaßt. Das Klassik-Trial in Mons ist der einzige Bewerb am eruopäischen Kontinent, an dem auschließlich Motorräder mit einem Baujahr vor 1965 zugelassen sind. Demzufolge gab es von perfekt aufgebauten PRE6-Trial-Restaurationen bis hin zu urtümlichen und sehr ursprünglich belassenen Gefährte zu bewundern. Die Fotoapparate von Teilnehmer und zahlreichen Zuschauern liefen heiß. (Siehe Fotogallerien im Anschluß dieses Berichts). 

Perfekte Sektionen für perfekte Motorräder! Image: E. Diestinger
Perfekte Sektionen für perfekte Motorräder! Image: E. Diestinger

Denn sie wissen, was sie tun!

Gefahren wurde auf einem für die Region typischen Terril, einem Hügel mit einer Höhe von ca. 150m, der mit dem Aushub des Kohlen-Bergwerks aufgeschüttet wurde. Die Bergbauunternehmen warten auf weiter steigende Energiepreise und hoffen auf verbesserte technische Produktionsmethoden um auch dieses mit Kohle angereicherte Material gewinnbringend irgend wann in der Zukunft verwerten zu können.

Den Klassik-Trialern wurden in zwei Spuren zwölf Sektionen geboten, die dreimal zu befahren waren. Alle Wertungsabschnitte waren konsequent auf die geringen Bodenfreiheiten und langen Radständen der meisten Motorräder ausgelegt.

 

Persönliche Anmerkung:

als „gelernter Twinshocker“ war ich anfänglich sogar geneigt zu sagen, es war (zu) leicht. Nach dem Test der trapetzgabelgefederten Triumph von Udo Thyssen war mir klar: die Sektionen wurden für solche Motorräder gebaut, die Belgier wissen schon was sie tun!

Klassik und Modern! E. Diestinger
Klassik und Modern! E. Diestinger

Keine Angst vor Moderne

Am Sonntag wurde auch ein Lauf der belgischen Trial-Meisterschaft ausgetragen. Im Wesentlichen auf einem separten und größeren Rundkurs, im Bereich des Fahrerlagers waren zwei Sektionen angelegt. Interessierte konnten binnen weniger Meter zu Fuß ganz komfortabel zwei Sektionen für moderne und zwei Sektionen für PRE65- Motorräder besichtigen und fanden eine gute Unterhaltung bei diesem Kontrastprogramm.

Nicht alleine... Image: E. Diestinger
Nicht alleine... Image: E. Diestinger

Treue Fans!

Kein Wunder also, dass diese Veranstaltung eine treue Fangemeinschaft hat. Bernd Kreutz, der Organisator des Euro-Cup, nahm bereits zum 28sten mal an dieser Veranstaltung teil. Der Hamburger Jörg Niemaier gewann mit seinem Outfit sowie der Anreise mit einem alten Ford Transit den Sonderpreis für den originellsten Auftritt. Darüber hinaus fanden sich viele weitere Autos mit deutschem, holländischen, britischen usw. Kennzeichen. Das österreichische Quartett Michael und Georg Mayr-Harting, Erich Diestinger und Alfred Wagner besuchten erstmals diesen traditionsreichen Bewerb. Der SSDT-Veteran aus der Schweiz, Walter Traber fand mit der von ihm aufgebauten Aermacchi viel aufsehen und Anerkennung. Der „Harley Davidson“-Schriftzug auf dem Getriebeblock ist im Trialsport nicht all zu oft zu sehen. Michael Ernst brachte eine Trial-Ducati aus seiner Sammlung mit, das den Interessierten mittels Pullauge freie Einblicke in die Aktivitäten der Königswelle gewährte.

vlnr: E. Diestinger, W. Traber, M. Mayr-Harting, A. Wagner, G. Mayr-Harting, U. L.... Image. Alfred
vlnr: E. Diestinger, W. Traber, M. Mayr-Harting, A. Wagner, G. Mayr-Harting, U. L.... Image. Alfred

Für Gourmets

Das Klassik-Trial in Mons ist bildlich gesprochen ein fünfsterniges Festessen eines Haubenkoches für Trial-Gourmets. Ein Genuß für alle Sinne. Nichts für Fast-Food-Junkies, nichts für Stufenfetischisten. Stressfrei PRE65-Trial geniessen im Bewußtsein, dass man mit seinem „Vogel“ nicht alleine ist… PRE65 Trial in Mons!

 

Alfred

Mediacenter:

Mons 2011, Ergebnisliste Samstag
trial samedi 12 2011.pdf
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Mons 2011, Ergebnisliste Sonntag
trial dimanche 13 2011.pdf
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Link zu generellen Infos zum Bewerb!

allgemeine Infos >

Bericht und Fotos von Walter Traber auf www.twnclub.ch

Bericht Walter >>

Fotogallerie Erich Diestinger

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Fotogallerie Michael Mayr-Harting

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Fotogallerie Beate

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Video Telemb

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