Mulatrial Campo Canavese, Ita

14.-15 Mai 2010

Campo Canavese, großartiges Panorama
Campo Canavese, großartiges Panorama

Eins und Eins ist viel mehr

2009 verlor der Motorsportclub MC Casalborgone aufgrund von Umweltschutzbestimmungen das Gelände für den traditionellen Klassik-Trial Euro-Cup Lauf. In Kooperation mit dem MC Valle Sacre konnte jedoch eine Ersatzveranstaltung in Campo Canavese im Vorjahr auf die Beine gestellt werden, die nur 40 km von Casalborgone entfernt lag. Eine großartig angelegte Runde und viele gute Laune blieben sowohl Fahrern als auch Organisatoren in guter Erinnerung.

Auch im „gelobten Land“ wird es immer schwieriger

Für die Veranstaltung in diesem Jahr gab es für die Veranstalter leider zwei herbe Rückschläge: Zum Ersten zählt diese Veranstaltung nicht mehr zur Klassik-Trial Euro-Cup Serie und zum Zweiten mußten auch hier der Rundkurs sowie die Sektionszahl aus behördlichen Gründen drastisch reduziert werden. Giovanni Dughera und die Mitarbeiter der Clubs von Casalborgone und Valle Sacre liessen sich nicht entmutigen und legten die Latte für Veranstalter von internationalen Trials wieder sehr hoch, was Organisation aber auch die landschaftliche Kulisse betrifft.

Ortszufahrt Campo Canavese
Ortszufahrt Campo Canavese

Campo Canavese

Die Ortschaft Campo beherbergt 262 Einwohner und liegt ca. 50 km nördlich von Turin auf einer Seehöhe von ca. 540m ü.M 1.). Die Region Canavese liegt südlich der Stadt Ivrea in liegt nahe dem Eingang vom Piemont ins Aostatal. Die typischen Moränenhügel sind Ergebnisse von Gletschern der letzten Eiszeit. 2.). Die Reisestrecke beträgt von Köln ca 870km und von Salzburg ca. 700 km. 45 ha Weinbaufläche sind in der Region zugelassen, dazu aber noch später.

Die wassergefluteten Reisfelder entlang der Autobahn im Großraum Turin zeigten, dass es nicht mehr weit sein konnte. Bei der Abfahrt Ivrea ging es von der Autobahn runter und am Designer-Pininfarina-Werk in Bairo Canavese vorbei in Richtung Castellamonte. Nach einer kurzen Bergstrasse ist Campo erreicht. Das Fahrerlager befindet sich unmittelbar nach der Ortseinfahrt von Campo im Bereich des lokalen Sportplatzes und bietet ausreichend Platz, sowie auch sanitäre Einrichtungen. Campo ist ein typisches italienisches Bergdorf, mit engen und verwinkelten Gassen.

Verpflegung unterwegs
Verpflegung unterwegs

Trial mit Freunden

In Campo trafen sich Freunde. Die entspannte Atmosphäre war sofort spürbar. Dieses Motto zog sich auch bei der Veranstaltung konsequent durch:

Giovanni Dughera hielt die Reden zur Fahrerbesprechung und Siegerehrung in italienisch, englisch und französisch.

Gestartet wurde in Gruppen, die sich frei zusammenfinden können. Geführt und begleitet wurden diese Teilnehmer von Guides, die von den veranstaltenden Clubs gestellt werden. Die Guides übernehmen an den Sektionen auch die Funktion der Punkterichter.

Für Samstag abend konnte im Zuge der Nennung auch ein Abendessen gebucht werden, an dem ziemlich alle Teilnehmer samt Begleiter/Innen sowie die Mitglieder der organisierenden Clubs teil nahmen. Die Anzahl der gereichten Gänge sowie der Rotweinflaschen können nachträglich nicht mehr exakt festgehalten werden.

Am Sonntag gab es an einer schön gelegenen Waldlichtung eine Labungsstelle, an der Panini mit Käse und Prosciutto sowie Wein und alkoholfreie Getränke aufgetischt wurden.

Campo Canavese, gemeinsames Dinner
Campo Canavese, gemeinsames Dinner

Internationales Flair

Diese Atmosphäre verliehen Teilnehmer aus Spanien, Frankreich, England, Isle of Man, Schweiz, Deutschland, Österreich und natürlich Italien ein besonders Internationales Flair und bot so manchem die Möglichkeit Freunde zu treffen, mit denen man über das Jahr nur per E-Mail korrespondiert.

H. Haigermoser
H. Haigermoser

Es wurde auch getrialt

Am Samstag wurde bekannt, dass die Runde drastisch verkürzt und die Sektionen reduziert werden mussten. Zehn Sektionen wurden nur einmal befahren. Die ersten drei Sektionen führten über den häufigen Sandstein-Felsen, der hervorragenden Grip bot aber doch für manche Teilnehmer etwas ungewohnt war. Die Sektionen waren großzügig gesteckt, Platz war reichlich vorhanden, neue Spuren konnten gefunden und gefahren werden. Sektion 4 führte entlang eines Baches mit knackigen Stufen und einer schlammigen Ausfahrt. Spätestens hier wurden die ersten Fehler-Punkte in die Listen eingetragen. Die weiteren Sektionen waren hauptsächlich auf dem Sandstein-Boden angelegt, unterbrochen von einigen Sektionen auf Waldboden mit teilweise rutschigen Passagen. Die vorletzte (neunte) Sektion war am Samstag der Thriller: Eine steile Felswandauffahrt verursachte so manches Fracksausen bei Fahrern. Zwei Fänger stellten sicher, dass Fahrer und Motorräder bei Fehlversuchen unversehrt blieben. In jedem Fall bot diese Sektion gerade bei den alten Viertaktern die unterhaltsamste Geräuschkulisse. Die kurze Runde und nur zehn Sektionen führten dazu, dass der Bewerbstag rasch zu Ende war. Das gemeinsame und üppige Abendessen kostete ohnedies auch etwas Kraft und glich den kurzen Bewerbstag mehr als aus.

Die Veranstalter reagierten am Sonntag: fünfzehn vorbereitete Sektionen, die zweimal zu befahren waren. Die Gruppen blieben prinzipiell gleich zusammengesetzt. Zu der Steinwandauffahrt, die nochmals etwas schwieriger gemacht wurde, kam nun z.B. auch eine schöne Steilauffahrt auf losem Waldboden hinzu. Die zehn Sektionen wurden auch am Sonntag befahren und wurden teilweise geringfügig geändert.

Veranstaltungsteam: R. Visconti, G. Dughera, , F. Dughera
Veranstaltungsteam: R. Visconti, G. Dughera, , F. Dughera

Anerkennung der Teilnehmer:

Der Applaus der Teilnehmer für die Veranstalter und allen Mitarbeitern im Zuge der abschließenden Preisverleihung bestätigten aber, dass es sich bei dieser Veranstaltung um einen besonders sympatischen Mix aus Trialen mit Freunden, Internationalität sowie italienischem Lebensgefühl handelt.

Wärmstens zu emfpehlen!

 

Alfred, Mai 2010

 

Quellenverzeichnis:

1.) Quelle: www.indettaglio.it

2.) Quelle: www.wikipedia.org

Linktipps:

Twisting on the rocks by Phil Readshaw