Portrait: Krankl Friedrich
a-trial im Gespräch mit Friedrich Krankl, Jahrgang 1956, dem Zweiten des A-Cup 2013, Klasse Twinshock Expert
a-trial: Gratulation zum zweiten Platz in der A-Cup Gesamtwertung 2013 in der Klasse Twinshock Expert. Was bedeutet dieser Erfolg für dich?
Die Jahreswertung ist schön aber für mich nicht so wichtig. Für mich viel wichtiger waren die zehn schönen Tage, an denen ich mich mit Topleuten wie Wallmann und Adamec in einer Gruppe direkt messen konnte. Und an einigen Tagen war ich auch vor Wallmann, das bedeutet mir schon was.
a-trial: Wie kamst du zum Trialsport?
Mit 16 Jahren habe ich ein Moped umgebaut und damit an 50ccm Motocross-Rennen teilgenommen. 1976 habe ich selbst eine KTM zusammengebaut, den Motor hatte ich von Sigi Lerner erhalten. Leider baute ich damit einen ziemlich heftigen Unfall, da die Vorderradbremse einen Verreiber hatte.
a-trial: Und wie kam es zum Wechsel von Motocross zum Trial?
Zum Trainieren für das Motocross kaufte ich mir 1980 eine Yamaha TY. Als ich merkte, dass sie für das Motocross nicht wirklich taugte, was Trial überhaupt ist. So nahm ich in Piesting bei meinem ersten Trial teil und wurde prompt.... Vorletzter.
a-trial: Ein mühsamer Start?
Naja, ich hatte keine Ahnung vom Trial begann aber zu trainieren. Ich wechselte gleich auf eine Montesa Cota 349 SSDT. Die war aber für Schottland gebaut und für Trials in unserer Region viel zu unhandlich. 1981 folgte eine Motesa Cota 349 Ulf Carlson. 1982 startete ich in der österreichischen Meisterschaft in der blauen Spur (=2. Leistungsklasse).
a-trial: Was waren deine sportlich größten Erfolge im Trial?
An der österreichischen Meisterschaft nahm ich aus verschiedenen Gründen (Familie, Hausbau, Beruf) nur unregelmäßig teil. Ein siebenter Gesamtplatz war die beste Klassierung. Allerdings wurde ich später zum Prüfstein für die damaligen Jungen Talente wie Hitzler Richard oder Adamec Markus. Wenn sie mich in der blauen Spur schlagen konnten, waren sie reif für die rote Spur.
a-trial: Abgesehen von Ergebnissen, was waren deine schönsten Erlebnisse im Trial?
Dazu zähle ich sicher die Vorbereitungen (Sektionsbau) zu den WM-Läufen in Heinrichs. Aber auch die Trainings in der Buckligen Welt mit Wolfgang Kaiser, am Wienerberg mit Helmut Ramharter, Karl Bartonik, Willi Klaudus, Thomas Kloos, Walter Prager oder in Mannersdorf gemeinsam mit Gerhard Wolf. Generell habe ich die Stimmung bei den Trials im Waldviertel immer sehr genossen. Unbedingt zähle ich hier aber auch die gemeinsamen Trainings mit Edi Jagersberger, der 2011 leider viel zu früh verstorben ist, dazu. Genau genommen, trainiere ich nicht mehr regelmäßig, seit der Edi nicht mehr unter uns ist.
a-trial: Im A-Cup hast du bisher nur eine Veranstaltung aufgrund eines Kuraufenthaltes versäumt. Was ist für dich das Besondere am A-Cup?
Ich genieße das Gruppenfahren. Auch wenn es hin und wieder Diskussionen gibt, sind wir eine eingeschworene Gemeinschaft. Man nimmt Rücksicht und hilft sich gegenseitig. Das ist ein Gefühl wie damals. Das ist für mich das Schönste, deshalb fahre ich auch so gerne mit.
a-trial: Welche Stärken / Schwächen hat der A-Cup für dich?
Für mich ist das "Fahrtrial", also (fast) Nonstopp, ideal und auch ein Beweggrund wieder bei den "modernen Veranstaltern" an den Start zu gehen. Das mir das Gruppenfahren gut gefält, habe ich bereits gesagt. Für die Zukunft muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Sektionen nicht schwerer werden. Wir werden allesamt nicht jünger, da sollen z.B. Angstsektionen unbedingt vermieden werden.