A-Cup Begrüssung!

Der Umgang der Menschen mit dem Covid19-Virus ist so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Während viele noch über die Klopapier-Horter lachten, machte so manchen von uns  Mitte März 2020 die leeren Regale in den Geschäften doch etwas beklommen. Sprachen einige Spitzenpolitiker anfangs noch von einer kleinen Grippe waren Sie später, selbst erkrankt, dem Gesundheitswesen Ihrer Länder dankbar. Einige bagatellisieren wortreich die  Tragödien in einigen Regionen von Italien, Spanien oder USA oder verweisen auf ganz andere Ursachen als dem Covid19-Virus. Andere Menschen wiederum verlassen Ihr Heim nach wie vor nur in Schutzkleidung mit Einweghandschuhen sowie Gesichtsmaske und stellen ihre Straßenschuhe ausschließlich in klar definierten Zonen der Wohnung ab.

Es wäre aber ein grober Fehler, sich über das eine oder andere Verhalten lustig zu machen, oder es in das Lächerliche zu ziehen. Wer immer ich z.B. auf das - gerade bei uns Motorradfahrern  so beliebte - Recht der "Selbstbestimmung" oder gar "Eigenverantwortung" beruft, muss sich stehts im Klaren sein, dass dieses Recht auch denjenigen zusteht, die andere Ansichten  haben, als man selbst. Folglich haben diese Menschen eben in Ihrer Andersartigkeit auch recht.

Die Probleme im Umgang mit dem Covid19-Virus fangen schon bei einem Ritual ein, das tief in unserer Gesellschaft verwurzelten ist: Die Begrüßung. Selbst die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel reichte dem deutschen Innenminister Horst Seehofer die Hand zum Gruße, der die Kanzlerin aber gleich an die Corona-Schutzbestimmungen erinnerte. Es ist nichts was man der Bundeskanzlerin ernsthaft vorwerfen könnte, aber dennoch war es ein Fehler von Ihr!

Wir alle kennen diese, beinahe schon peinliche Situation: wie soll man nun sein Gegenüber, dass man eventuell schon lange nicht gesehen hat, begrüßen? Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen macht es vorbildlich, da vollkommen kontaktlos mit dem "Buddhistengruß". Genauso eine virologische Ideallösung ist das mit den Fingern gezeigte "Peace-V". Doch diese intellektuellen Lösungen können der kulturell gewachsenen emotionalen Ausdruckskraft des guten alten Handschlag aber nicht entsprechen. Schon bei den Schimpansen tragen die gegenseitige Berührungen, z.B. beim Entlausungsritual ganz wesentlich zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühl bei. Da sind wir Menschen halt doch näher mit den Primaten verwandt, als uns manches Mal lieb ist. Deshalb gibt es auch einige Varianten mit weniger bedenklichem Körperkontakt, z.B. am  Ellbogen, mit dem Fuß usw. Aber diese Ansätze wirken teilweise noch unnatürlicher oder künstlicher als das vom Bundespräsidenten angedeutete Namaste!

was es nun braucht:

Beim A-Cup in Lunz am See werden sich höchstwahrscheinlich - limitiert - einhundert Teilnehmer treffen und begrüßen. Das sind also potenziell 9702 Begrüßungen. Anhand dieser beachtlichen Anzahl muss man auch gar nicht lange Nachdenken: Es braucht  eine corona-geeignete Begrüßung für die Teilnehmer/Innen. Optimalerweise soll die Freude am Wiedersehen aber auch die Verbundenheit des Treffens ausgedrückt werden. Und wenn es auch noch eine Verbindung zum Klassik-Trial gäbe...

Hier ist er: Der A-Cup Gruß!

Vielen Dank an die Darsteller Rupi und Friedl. Vielen Dank an www.verlag-doppelpunkt.at! 

Der Bultaco-Daumen symbolisiert die Freude, den/die Andere/n  zu sehen.

Der kurze Kontakt mit der Faust und steht für die Verbundenheit mit dem Gegenüber.

(Jeglichen Formen von gegenseitiger Fellpflege wären kulturell nur wenig verankert!).

Oberflächlich betrachtet mag diese Idee lächerlich oder absurd ercsheinen. Doch muß man davon ausgehen, dass sich der Covid19-Cluster bestehend aus den Mitgliedern eines Rotarierclub in Salzburg nicht durch gegenseitiges Abknutschen oder sonstigem engen Körperkontakt entstanden ist.  Das gleiche traf auch - wenig öffentlich gemacht - auf den Großteil der Mitglieder des Gemeinderates von Baden (bei Wien) zu. Hier reichte lediglich eine Gemeinderatsitzung um den die Mehrheit in Quarantäne zu schicken. Die aktuell erhöhten Fallzahlen in Oberösterreich haben nun wieder eine generelle Maskenpflicht zur Folge. Die Fälle in deutschen und österreichischen Fleischverarbeitungsbetrieben dürften auch generell bekannt sein.

Der A-Cup zählt zu den ersten größeren Sportveranstaltungen in Österreich und auch im umliegenden Ausland! Die Veranstalter und alle Teilnehmer stehen in besonderer Auslage. Abgesehen von den Folgen für jeden Betroffenen könnte jeder Infektionsvorfall  medienwirksam werden und großen Schaden für alle Verantwortlichen und auch dem Trialsport im Allgemeinen nach sich ziehen. 9702 mögliche Begrüßungen sind 9702 mögliche Übertragungen. Ein Superspreeder könnte neunundneunzig weitere Teilnehmer anstecken. Im Klassik-Trial ist traditionell der Altersschnitt unter den Teinlehmer/Innen etwas höher im modernen Trial. Auch unter diesem Blickpunkt ist erhöhte Aufmerksamkeit ein Gebot der Stunde.

Wir alle stehen in der Verantwortung mit unserem Verhalten dem Virus möglichst keine Chance zu geben!

Wir alle tragen dazu bei, unsere heiß ersehnten Treffen und Bewerbe weiterhin zu ermöglichen!

 

Der A-Cup bietet bereits aufgrund seiner ursprünglichen Konzeptionierung sehr hohen Schutz gegen Corona. Die Gruppeneinteilung beschränkt den Kontakt nur auf sehr wenige Menschen. Der Verzicht auf Punkterichter verhindert eine Übertragung z.B. über die Punktekarte. Im A-Cup werden bei allen Veranstaltungen große Runden gefahren, weshalb sich das Teilnehmerfeld sofort auf das ganze Areal verteilt und die Zonen vor den Sektionen staufrei bleiben. Das sind also generell schon gute Voraussetzungen für den "Corona-Baby-Elefanten" und daher sicheren Ablauf.

Die verpflichtende Vornennung mit den daraus erstellten vorausgefüllten Nennformularen verkürzt die Abwicklung am Nennbüro ganz wesentlich, womit auch Staus vor dem Nennbüro vermieden werden. Die Fahrerbesprechung und Siegerehrung findet im Freien unter Einhaltung des Mindestabstands sowie mit Schutzmasken statt.

 

Mit der A-Cup Begrüßung können wir Teilnehmer dem Sicherheitskonzept des Veranstalters freiwillig das Sahnehäubchen aufsetzen und outen uns als selbstbestimmte und eigenverantwortliche A-Cup-Klassik-Trialer!  

Auszug aus einem tatsächlich geführtem Gespräch: " ... ein Normaler macht das nicht!" Antwort: "Ein Normaler kommt auch nicht zum A-Cup!"

Daher 9702 x Bultaco-Daumen hoch und Fingerrücken auf Fingerrücken! 

 

 

wünscht sich unnormal eigenverantwortlich

 

Alfred Wagner